Klimawandel, ein wichtiges Thema auch bei der Gartengestaltung!

Worauf es bei der Gartengestaltung in Zeiten des Klimawandels ankommt

Bürodach mit Dachbegrünung

Klimawandel und Gartengestaltung

Der Frühling naht, lässt die Natur erwachen und macht Lust auf Neues – auch im Garten. Warum also nicht die Weichen für einen Garten stellen, der für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen des Klimawandels gerüstet ist? Wie das gelingen kann, erklärt Gartengestalter Erik Peters aus Sonsbeck.

Die Tage werden länger, die Sonne strahlt wärmer, und die Natur lädt dazu ein, Neues zu gestalten. Jetzt ist der optimale Zeitpunkt, um frische Ideen in die Tat umzusetzen und den Garten bewusst weiterzuentwickeln. Angesichts zunehmender Wetterextreme lohnt es sich, ihn nicht allein auf die kommende Saison vorzubereiten, sondern Schritt für Schritt nachhaltige Strukturen zu schaffen, damit der Garten den Herausforderungen des Klimawandels standhält und zukunftsfähig ist. Ob trockenheitsresistente Pflanzen, ein durchdachtes Wassermanagement oder klimaangepasste Gestaltungselemente: Warum nicht den Elan, den das Frühlingserwachen in Gartenmenschen auslöst dafür nutzen, auch das Thema Klimaresilienz in den Blick zu nehmen?

Wetter-extreme

„Wir haben es immer häufiger mit extremen Wetterereignissen zu tun“, weiß Erik Peters, Gartengestalter aus Sonsbeck. Mit seinem Betrieb gehört er zu den Gärtnern von Eden, einem genossenschaftlichen Zusammenschluss von rund 50 ambitionierten Garten- und Landschaftsbauern in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg, die sich alle auf Planung, Anlage und Pflege individueller privater Gärten spezialisiert haben. „Und zwar in zwei Richtungen: wiederholt viel zu viel Niederschlag in extrem kurzer Zeit auf der einen Seite und auf der anderen sehr lange Phasen ganz ohne Regen, teils bei großer Hitze“, so der Experte. Weder auf das eine noch auf das andere Phänomen – und schon gar nicht auf eine Mischung aus beiden – sind nach der Erfahrung von Peters die Gärten heute vorbereitet. Dabei lässt sich mit gärtnerischen Mitteln beidem begegnen, und es bleibt auch unter extremeren Bedingungen möglich, einen dauerhaft schönen, vitalen und abwechslungsreichen Garten zu entwickeln.

Fachkundige Pflanzenauswahl

Einer der Schlüssel zum Erfolg ist eine gute Bodenvorbereitung. Dabei geht es darum, die Wasserhalteeigenschaften des Pflanzgrundes zu optimieren: allzu schwerer, verdichteter Boden muss aufgelockert, eher sandiger mit Humus angereichert werden. „So gewährleistet man, dass Regen einerseits gut versickern, andererseits aber lange im Wurzelbereich der Pflanzen gehalten werden kann und nicht ungenutzt ins Grundwasser abfließt“, erklärt Erik Peters, diese Maßnahme. Ebenfalls von großer Bedeutung ist die Auswahl der Pflanzen. „Für eine langlebige und attraktive Pflanzung wird die Pflanzplanung durch die zunehmenden Wetterextreme komplexer“, hat Erik Peters, beobachtet. Er setzt vor allem auf solche Arten und Sorten, die klimatisch Einiges aushalten, also sowohl mit längeren Trockenperioden und großer Hitze gut zurechtkommen als auch einige Zeit ein Überangebot an Wasser tolerieren. Tiefwurzelnde Pflanzen gehören zu den Gewinnern des Klimawandels. Bei Gehölzen sind das zum Beispiel Amber- oder Schnurbaum und Gleditschie. Eher schwer haben dürften es hingegen in Zukunft zum Beispiel Buchen und die flach wurzelnde Birke. Bei den Stauden betont Peters den Stellenwert sorgfältiger Planung und zählt auf, dass es auch unter den Klassikern durchaus solche gibt, die mit Extremen gut zurechtkommen wie zum Beispiel Storchschnabel, Sedum, Aster und Wolfsmilch, aber auch noch viele mehr. Wer auf trockenheitsliebende Stauden setzt, ist mit Lavendel, Salbei oder Mexikonessel gut beraten, bei den Gräsern vertragen etwa Chinaschilf, Herbst-Kopfgras oder mexikanisches Federgras lange Trockenheitsphasen ohne Probleme.

Optimale Pflanzenauswahl

Mittelbare Folge der Wetterextreme ist ein zunehmender Pilz- und Schädlingsbefall: Viel Feuchtigkeit begünstigt die Vermehrung von Pilzsporen, so dass Krankheiten wie Boden- und Blattpilze auf dem Vormarsch sind; auch die kürzer werdenden Kälteperioden tragen dazu bei: Es bleibt mehr Zeit, in der Schädlinge und Sporen sich vermehren können. Lange Trockenperioden schwächen die Pflanzen zusätzlich und machen sie anfälliger für Schädlingsbefall. Statt als Reaktion auf diese Entwicklung vermehrt zu chemischen Mitteln zu greifen, empfiehlt Erik Peters, auf robuste Sorten zu setzen, ein Vorgehen, das allerdings viel Pflanzenwissen erfordert.

Grüner Teppich

Für viele Menschen gehört ein gepflegter, grüner Rasen einfach zum Idealbild eines Gartens. Allerdings ist Peters davon überzeugt, dass man hier langfristig wird umdenken müssen – und das gleich aus mehreren Gründen. Optimale Bedingungen – eine gleichbleibende leichte Feuchtigkeit und auf keinen Fall Staunässe – dürfte es für den klassischen Rasen in Zukunft nur noch selten geben. Außerdem nehmen Niederschläge immer mehr ab, Wasser steht nicht mehr unbegrenzt zur Bewässerung des Rasens zur Verfügung. „In einigen Regionen darf im Sommer schon nicht mehr gesprengt werden“, fasst Erik Peters, zusammen. Wer sich nicht damit arrangieren kann, dass deshalb sein Rasen zukünftig im Sommer mehr braun als grün ist, sollte über andere Konzepte nachdenken. „Zum Glück gibt es ja die Möglichkeit, über Pflanzungen mit trockenheitsverträglichen Stauden auch weiterhin lebendige Gartenbilder zu erschaffen“, betont Peters. „Außerdem sind Staudenpflanzungen per se ökologisch deutlich wertvoller als eine Rasenfläche, weil sie Insekten Nahrung und Pollen bieten und damit einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten.“

Bautechnik neu denken

Um für Starkregenereignisse gewappnet zu sein, sollte man sich mit dem Thema Flächenversiegelung im Garten befassen: Wie viel Fläche steht zur unmittelbaren Versickerung zur Verfügung? Je mehr, desto besser lautet hier die einfache Formel. Deshalb empfiehlt der Gärtner von Eden auch, die wirklich notwendige Größe von Terrasse, Einfahrt und Stellplätzen, die Formate der Plattenbeläge und den Fugenanteil genau zu hinterfragen. Außerdem wichtig zu klären: Wohin und in welchen Mengen kann Oberflächenwasser abgeleitet werden?

Eine fachkundig geplante, vorbereitete, bepflanzte und gepflegte Vegetationsfläche bleibt aus Sicht des Experten die sinnvollste Antwort auf den Klimawandel. Stein- und Schotterwüsten sind dagegen unattraktiv und belegen Flächen, die schön bepflanzt für die Natur und den Betrachter viel Gutes tun könnten.

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